Was bedeutet Rheologie?

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Das Wort Rheologie kommt aus dem Griechischen „rheos“ und bedeutet „fließen“. Somit ist unter Rheologie die Wissenschaft vom Fließen zu verstehen. Doch was ist eigentlich Fließen?  Unter Fließen versteht man die kontinuierliche Verformung eines Materials unter Einwirkung äußerer Kräfte. Wie ein Stoff auf eine bestimmte Deformation reagiert, wie man diese Reaktion beschreiben, erklären und messen kann, das sind Fragen die mit Hilfe der Rheologie beantwortet werden.
Emulsionen sind äußerst komplexe Formulierung und dementsprechend komplex ist auch das Fließverhalten. Manche Emulsionen wie, z. B. Milch, Sahne oder Hautlotionen sind Flüssigkeiten. Butter oder Margarine sind eindeutig feste Systeme gehören aber dennoch zu den Emulsionen. Die Butter soll als Dekoration auf einem Buffet ihre Form beibehalten, aber unter dem Druck beim Verstreichen auf dem Brot soll sie leicht verteilbar sein. Konsistenz und Verarbeitbarkeit sind wichtige Qualitätsmerkmale einer Emulsion, die durch die Fließeigenschaften maßgeblich bestimmt werden.
Grundsätzlich hängt die Viskosität von der Temperatur, dem Druck, der Intensität der Beanspruchung, der Zeit und der Art und Zusammensetzung der Probe ab, wobei die Temperatur üblicherweise einen starken Einfluss hat. Mit steigender Temperatur sinkt die Viskosität bei Flüssigkeiten. Viele Emulsionen zeigen ein strukturviskoses Verhalten, d. h. mit steigender Scherbelastung z.B. beim Verreiben einer Handcreme auf der Haut nimmt die Viskosität ab.
Die Messung des Fließverhaltens von Emulsionen gibt Auskunft über die entstandene Struktur und den damit verbunden Fließeigenschaften. Sie ist abhängig von der Rezeptur und vom Herstellverfahren. Im Bereich der Produktentwicklung beschreiben rheologische Daten die Anwendungseigenschaften und das Stabilitätsverhalten von einfachen und multiplen (komplexen) Emulsionen.
Die Rheologie ermöglicht es uns, das Fließ- und Verformungsverhalten von Stoffen (Emulsionen, Klebemassen) objektiv messbar zu machen (z. B. für die Qualitätskontrolle) und sie liefert Zielgrößen für verfahrenstechnische Neuentwicklungen. Schließlich muss man die rheologische Größen kennen, um Rührer, Pumpen und Rohrleitungen auslegen zu können